Apple, Google, Amazon und die Zigbee Alliance haben sich zusammengeschlossen, um einen neuen Smart-Home-Standard zu entwickeln. Die neue Arbeitsgruppe wurde heute unter dem Namen „Project Connected Home over IP“ mit Blog-Ankündigungen von Google, Apple, Zigbee und einer neuen Website, connectedhomeip.com, live geschaltet.

Da der Name nicht allzu eingängig klingt, wurde „Connected Home over IP“ nachträglich mit „CHIP“ abgekürzt. In den offiziellen FAQs wurde diese Abkürzung nur ein einziges mal verwendet.

Bei der Bekanntgabe der Partnerschaft über die neue Website gaben die Unternehmen an, dass das Ziel darin bestehe, die Entwicklung für die Hersteller zu vereinfachen und die Kompatibilität für die Verbraucher zu verbessern. Die Gruppe sagte, sie wolle einen Konnektivitätsstandard entwickeln – mit Sicherheit als grundlegendem Merkmal -, den alle ihre jeweiligen Smart-Home-Produkte nutzen würden. Sie hoffen, dass ein gemeinsamer Ansatz die aktuellen Probleme im Zusammenhang mit der Kompatibilität auf dem Markt lösen wird.

Derzeit nennt das Smart-Home-Ökosystem von Apple sich „HomeKit“ und funktioniert über IP (normalerweise Wi-Fi) und Bluetooth LE. Amazon hat das Programm „Works with Alexa“, während Echos IP-Verbindungen verarbeiten kann, ist in die Smart-Home-Modelle auch „Zigbee“ integriert.

Zur Zigbee Alliance gehören Unternehmen wie Ikea und Samsung SmartThings, die auch Smart-Home-Geräte herstellen. Amazon und Google halten über ihre jeweiligen Sprachassistenten Alexa und den Google-Assistenten sowie die Smart-Speaker, in denen sie untergebracht sind, den größten Marktanteil bei Smart-Home-Produkten. Es sind jedoch nicht alle Smart-Home-Geräte – einschließlich Glühbirnen, Unterhaltungssystemen und Küchengeräten – mit jedem virtuellen Assistenten oder jeder virtuellen Plattform kompatibel.

Die Gruppe sagte: „Das Projekt zielt darauf ab, die Verbrauchererfahrung zu verbessern, wenn sie versuchen, Smart-Home-Produkte zu verwenden, die nicht miteinander kompatibel sind. „Wir glauben, dass das Protokoll auf Heimsystemen und Assistenten wie Amazon Alexa, Apples Siri, Google Assistant und anderen weite Verbreitung finden wird.“ „Wenn die Arbeitsgruppe dieses Ziel erreicht, können die Kunden sicher sein, dass das Gerät ihrer Wahl in ihrem Zuhause funktioniert und dass sie es mit ihrem bevorzugten System einrichten und steuern können.“ Die Gruppe hofft, einen ersten Spezifikationsentwurf bis Ende 2020 veröffentlichen zu können.

Zudem hat Apple hat „Teile“ seines „HomeKit Accessory Development Kit“ (ADK) im Open-Source-Format bereitgestellt, mit dem Entwickler nichtkommerzielles Smart-Home-Zubehör (für kommerzielle Geräte ist noch eine Lizenz erforderlich) prototypisieren können. In einem Blog-Beitrag sagt Apple, dass es das HomeKit ADK als Open-Source-Lösung anbietet, „um die Entwicklung des neuen universellen Standards zu beschleunigen“, den es mit der CHIP-Arbeitsgruppe entwickelt. Es ist davon auszugehen, dass Teile von Apples HomeKit-ADK auch im neuen CHIP-Standard verwednung finden.

Google ging in einem Blockbeitrag ein wenig auf die Sicherheit ein und sagte, dass CHIP durch die Nutzung des bewährten Internetprotokolls (IP) eine direkte, private und sichere Ende-zu-Ende-Kommunikation zwischen Geräten, Mobiltelefonen und Cloud-Diensten mit vertrauten und konsistenten Eigenschaften ermöglicht werde.